Extras warten hinter der "Drehtür"

Im "Projekt Begabungsförderung" können Jugendliche am Gymnasium Essen-Überruhr eigene Ideen verwirklichen. Studenten und Lehrer unterstützen sie bei ihren Sonderaufgaben.

Mit ihren Fächern Geschichte und Wirtschaft verknüpft Marya ihr Projekt 'The Great Depression'. Ihre Arbeitsergebnisse präsentiert sie Schülern der Jahrgangsstufe 9 im Pädagogischen Zentrum des Gymnasiums.Überruhr. Seit drei Jahren existiert das „Projekt Begabungsförderung" am Gymnasium Essen-Überruhr (GEÜ). Die Arbeit der Mädchen und Jungen basiert auf dem sogenannten „Drehtürmodell" des Amerikaners Joseph S. Renzulli. Dieses sieht vor, dass begabte und hochbegabte Schüler des GEÜ außerhalb des Unterrichts an Projekten teilnehmen, die sie selbstständig erarbeitet haben. „Ziel ist die individuelle Förderung der Schüler, um ihrer Unterforderung im Unterricht entgegenzuwirken", erläutern Mechthild Barkhaus und Bernd Klähn, die das Projekt begleiten.

Teilnehmer der Arbeitsgruppe seien leistungsstarke Schüler, die zwei bis fünf Stunden pro Woche aus dem normalen Unterricht „herausdrehen". Die Entscheidung, wie viel Zeit sie in ihre Projekte investieren und ob sie es überhaupt weiterführen, liege bei den Teilnehmern. Trotz des Aufwands und der Arbeitsintensivität machen zehn Schüler und Schülerinnen beim Projekt Begabungsförderung mit, freut sich Lehrerin Mechthild Barkhaus.

Intensivieren konnten Schüler und Lehrer das „Projekt Begabungsförderung" im Zuge einer Kooperation mit der Universität Duisburg-Essen vor einem Jahr. Jeden Tag unterstützt ein Student die Jugendlichen. Auch diese wechseln sich ab und beraten die Gymnasiasten in allen inhaltlichen Fragen. Diese Zusammenarbeit trägt Früchte und beschleunigt den Fortgang der Projekte, haben die Teilnehmer festgestellt. Die bis jetzt erledigten Arbeiten werden zunächst in der Schule, später auch außerhalb vorgestellt.

Für Aquarellmalerei hat sich Janine entschieden. Ihre Bilder hat sie in einer kleinen Ausstellung sortiert.Kürzlich hatten die Schüler des „Projekts Begabungsförderung" auch die Möglichkeit, ihre Ergebnisse den Mitschülern der Jahrgangsstufe 9 vorzustellen.

Kooperation

Das Kooperationsprojekt zwischen dem Gymnasium Essen-Überruhr (GEÜ) und der UNI Duisburg-Essen nennt sich "Indive", was so viel heißt wie "individualisieren, differenzieren, vernetzen". Das Projekt stellt laut Projektbetreuerin Mecht-hild Barkhaus ein ganz besonderes Angebot dar.

Ihre Arbeitsergebnisse befassen sich mit den Themen „The Great Depression", „Städtebau in iranischen Städten", „Freestyle Physics", „Aquarellmalerei", „Werberecht in den Medien" und „Jane Austen".
 
Projektteilnehmerin Janine (siehe Bild links), die sich mit Aquarellmalerei beschäftigt hat, erzählt, dass sie ursprünglich ein größeres Projekt im Auge hatte, was aber die Möglichkeiten nicht hergaben. Deshalb habe sie sich für das Projekt Aquarellmalerei entschieden. Marya (siehe Bild oben) hatte hingegen die Chance, das Thema, welches sie meisten inspiriert und interessiert hat, zu bearbeiten. Sie entschloss sich für „The Great Depression". Diesen Aspekt verknüpft sie mit Geschichte und Wirtschaft.

Bei ihren Mitschülern kommt das „Projekt Begabungsförderung" gut an. Katerina und Vivien aus der Jahrgangsstufe 9 waren sich jedenfallsfalls einig: Es sei eine ganz gute Idee, dass Leute, die sich im Unterricht unterfordert fühlen, noch etwas zusätzlich machen könnten.

[niwa. WAZ, 09.10.2008) 

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