Mädchen verfilmen Buch in Eigenregie

filmprojekt-08-2013
Die sechs Mädchen vom Film-Team: (v.l.) Mira (Kamera), Nora (Hauptdarstellerin Mary), Laetitia (Kostüme, Make-up), Hannah, Charlotte (Autorin) und Greta Kaminski (Mit-Initiatorin, Regie).                                                                                        Foto: Ulrich von Born

Rellinghausen/Überruhr.  Die Schülerinnen der Viktoriaschule und des Gymnasiums Überruhr sind für Drehbuch, Kameraführung, Regie, Maske und alle Rollen selbst zuständig. „Mein Leben“ soll im Herbst in Rellinghausen gezeigt werden.

Wenn zwei Kreative befreundet sind, sprudeln die Ideen nur so. Und manchmal entsteht sogar ein Film. Das Besondere in diesem Fall: Sowohl Autorin Charlotte Lu Teichgräber, deren Buch „Mein Leben“ als Vorlage für den Film dient, als auch Regisseurin Greta Kaminski sind erst zwölf Jahre alt. Gleiches gilt für ihre zehn Mitstreiterinnen. Auf eigene Faust und mit viel Disziplin realisieren die Schülerinnen der Viktoriaschule und des Gymnasiums Überruhr ihr Filmprojekt. „Nur beim Schnitt hilft mein Vater“, sagt Charlotte Lu.

Die Mädchen und ein Junge - „wir hatten noch einen Jungen im Team, aber der war unzuverlässig, da habe ich ihn rausgeschmissen“ - haben sich viel vorgenommen. Bis Herbst - so ihre wohl eher optimistische Prognose - wollen sie den gut zweistündigen Film fertigstellen. Nach einer Vorab-Aufführung im Kreis des Teams ist eine Premierenveranstaltung im Saal der evangelischen Gemeinde Rellinghausen geplant - mit Eltern, Verwandten und Freunden, mit Essen und Trinken und vielleicht auch mit einem roten Teppich.

Doch bis dahin ist der Weg noch weit. Und so nutzen die Beteiligten, die aus den Freundeskreisen von Charlotte Lu und Greta kommen, die Sommerferien für intensive Dreharbeiten im evangelischen Jugendhaus Rellinghausen an der Bodelschwinghstraße, wo sie täglich von 12  bis 19.30 Uhr zusammenkommen. „Die Arbeit ist ein bisschen schwierig, weil ja viele von uns im Urlaub sind und wir deshalb nur bestimmte Szenen, die jeweils zwei bis fünf Minuten lang sind,  drehen können“, sagt Greta, die die Idee hatte, das Buch ihrer Freundin Charlotte Lu zu verfilmen.

Spaß haben die Mädchen aber auf jeden Fall, denn gelegentlich übernachten sie mit Schlafsäcken im Jugendhaus und stärken sich mit selbst gekochten Spaghetti. „Manchmal sorgen auch unsere Eltern für die Verpflegung“, erklärt Nora Ahmeti, die für die Hauptrolle gecastet wurde. Sie verkörpert das Mädchen Mary, um dessen Alltag, das Hobby Tanzen und ihre Schwärmerei für den Nachhilfelehrer es geht. Und auch ein echter Zickenkrieg darf nicht fehlen . . .

Ein bisschen von ihr selbst stecke schon in der Titelheldin Mary, gibt Autorin Charlotte Lu zu. Eigentlich war das Buch nicht als Drehbuch gedacht, doch nun improvisiert Charlotte Lu. Sie markiert die jeweiligen Textstellen für ihre Mitstreiterinnen, damit die ihren Text lernen können. „Kamerafrau“ Mira Fandel filmt  die Szenen mit einer normalen HD-Kamera, setzt dabei auch ein Stativ ein. Ansonsten kümmern sich die Mädchen um alles, was man auch von „richtigen“ Dreharbeiten kennt: Kostüme, Kulissen, Perücken, Make-up, Catering.

Vielleicht zahlt sich die Mühe ja irgendwann aus. Einige der Mädchen, die teils schon Erfahrungen in Theatergruppen gesammelt haben, hätten nämlich gar nichts dagegen, später mal Schauspielerinnen zu werden. Wie es so schön heißt: Früh übt sich . . .

                Von Elli Schulz

 


Quelle: WAZ Stadtteilzeitung 15.08.2013  und  www.derwesten.de


 

 

 

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