Tag der Architektur

Fünfzehn Essener Bauwerke werden am Wochenende beim Tag der Architektur in NRW vorgestellt

27.06.2013 | WAZ

Architektur-Essen
Die Erweiterung des Gymnasium Essen-Überruhr gehört zu den Gebäuden, die am Tag der Architektur der Öffentlichkeit präsentiert werden. Foto: Jens Kirchner

Essen. Beim Tag der Architektur am 29. und 30. Juni werden 15 Bauwerke in Essen dazu einladen, dem diesjährigen Motto "Architektur leben" zu folgen. Interessierte Besucher haben so die Möglichkeit, Blicke zu erhaschen auf etwas, das der Öffentlichkeit oft nicht zugänglich ist.

Mittwochs und samstags ist Markt in Altendorf. Und endlich auch wieder dort, wo er hingehört, sagen die Altendorfer seit Ende 2012. Nämlich auf dem Ehrenzeller Platz. Der hat es nach seinem gut einjährigen Umbau, der die Marktbeschicker mit ihren Ständen in die umliegenden Straßen gedrängt hat, zu einem moderneren, funktionalen Ambiente und zum Eintrag in den Katalog für den Tag der Architektur in NRW gebracht. 15 Objekte werden am Samstag/Sonntag, 29./30. Juni, allein in Essen vorgestellt, insgesamt 437 sind es im 153 Städten und Gemeinden im gesamten Land.

„Architektur leben“, lautet das bundesweite Motto. Neue und erneuerte Bauwerke vorstellen, Anregungen geben und zum zwanglosen Gespräch einladen. Darum geht es der Architektenkammer NRW als Ausrichter, so Präsident Hartmut Miksch. Der Reiz dabei: Architekten und Planer zeigen ihr Können einer breiten Masse, Besitzer können stolz ihr Eigentum präsentieren. Und Gäste haben die Möglichkeit, Blicke zu erhaschen auf etwas, das der Öffentlichkeit oft nicht zugänglich ist.

Harry Schöpke gewann 2012 den Essener Umweltpreis

Harry Schöpke war schon mehrfach mit seinen Projekt dabei, diesmal ist es ein Umbau. Der Architekt hat ein schmuckloses Einfamilienhaus aus den 60er Jahren in ein ansprechendes Zweifamilienhaus umgebaut, das 2012 mit dem Essener Umweltpreis ausgezeichnet wurde. Dabei hat er die gleichen Erfahrungen gemacht, die nahezu jeder Bauherr und Architekt bei der Sanierung eines alten Gebäudes macht. Es gab einige unvorhergesehene Schwierigkeiten. „Ich dachte wir brauen ein Jahr. Am Ende waren es zwei. Der Reiz bestand für mich darin, etwas Neues aus dem alten Haus zu machen.“ Unter anderem musste dazu der Kriechkeller auf 2,50 Meter Deckenhöhe tiefer gelegt werden.

Bauklötze staunen können alle, die sich eines oder mehrere der 15, zum Teil ungewöhnlichen Objekte aus den Bereichen Wohnen, Industrie, Begegnung oder Schule anschauen – einzelne Häuser, Häuserensemble, ein Platz oder eine entwidmete Kirche. In neun Fällen waren Essener Architekten oder Planer verantwortlich für die Umsetzung.

Die Objekte sind einen Besuch wert

So zeigt Klaus Lüssem am Samstag und Sonntag bei den Besichtigungstouren höchstpersönlich ein besonders interessantes Architekturprojekt. Er hat die entwidmete Katholische Kirche Heilige Dreifaltigkeit in Freisenbruch binnen 18 Monaten in ein Wohnheim für behinderte Menschen umgebaut. „Das war ein Puzzlespiel“, sagt Lüssem. Denn es mussten die Vorgaben für das 1,7 Millionen Euro teure Projekt des Landschaftsverbandes Rheinland penibel eingehalten werden.

Der Clou: Gebäudehülle und Statik sind unverändert. Lediglich 77 Fenster wurden in das 60 bis 70 Zentimeter dicke Zyklopenmauerwerk geschnitten. Der eigentliche, dreigeschossige Neubau wurde innen hochgezogen und steht in der historischen Hülle. Zweifellos ist das wie auch die anderen Objekte einen Besuch wert. Und Architekt Lüssum brachte es die erste Teilnahme am Tag der Architektur ein.
               

Andreas Rorowski  
 


Quelle: www.derwesten.de


 

 

 

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