Der Besuch des Friedensdorfs in Oberhausen hat für die 8. Klassen bei uns am GEÜ mittlerweile Tradition. Auch in diesem Schuljahr haben sich alle Klassen der Jahrgangsstufe 8 wieder aufgemacht, die Arbeit des Friedensdorfs näher kennen zu lernen. Hier ein kurzer Bericht von Smilla Batteux, Klasse 8c:

"Das Friedensdorf ist ein Aufnahmezentrum für Kinder aus Krisengebieten, die auf Grund ihrer schweren Verletzungen in ihrer Heimat nicht vernünftig medizinisch versorgt werden können. Sie werden in Deutschland ins Krankenhaus gebracht, dort versorgt und bis sie wieder nach Hause können wohnen sie im Friedensdorf. Wir, die Klasse 8C, haben eine Art Ausflug zum Friedensdorf nach Oberhausen gemacht um dort etwas Zeit mit den Kindern zu verbringen und mehr über die Arbeit der Menschen dort zu lernen. Viele sind mit gemischten Gefühlen hin und alle sind mit einem glücklichen Gefühl wieder nach Hause gegangen.  Die Kinder dort sind einfach total glücklich und selbst wenn man ihre Verletzungen sieht, kann man sie ausblenden und man merkt auch, wie gut die Kinder dort damit umgehen. Trotz schweren Brandverletzungen oder teilweise fehlender Gliedmaßen klettern sie oder spielen Fußball. Dort wird jeder so genommen wie er ist und ebenso respektiert.

Wir haben mit den Kindern draußen gespielt und auch drinnen mit ihnen gemalt oder gebastelt. Es hat jedem Spaß gemacht und selbst wenn man denkt, dass man mit Kindern nicht gut umgehen kann und immer nervös bei solchen Situationen ist, ist die Anspannung in dem Moment weggefallen, wo dich ein Kind an die Hand genommen hat und dich mitgezogen hat. Sie schenken dir sofort ihr vollstes Vertrauen und beantworten dir fast jede Frage und sind manchmal sogar ziemlich frech zu einem. In solchen Situationen merkt man, wie glücklich sie trotz ihrer Vergangenheit sind und wie gut man so etwas auch einfach mal vergessen kann.

Es war einfach eine gute Erfahrung und eine Möglichkeit, die Kinder einfach wirklich mal zu sehen und etwas mit ihnen zu machen, anstatt immer nur davon zu hören und sie zu bemitleiden, aber nicht wirklich etwas zu machen. Sie besitzen zwar nicht den ganzen Luxus, der für uns normal geworden ist, aber sie sind trotzdem glücklich und sind auch immer froh nach Hause zu kommen - selbst wenn es dadurch heißt, dass sie möglicherweise wieder in Hütten nur aus Wellblech schlafen müssen, anstatt in warmen Betten unter einem festen Dach. Es ist und bleibt ihr zu Hause, wo sie Freunde und Familie haben und es gibt nur wenige Kinder, die in Deutschland bleiben wollen. Im Großen und Ganzen war es einfach ein toller und ereignisreicher Ausflug, der jedem etwas gezeigt hat."

Weitere Informationen zum Friedensdorf finden Sie in unserer Rubrik: Friedensdorf.

Einen relativ aktuellen Zeitungsbericht (20.10.2014) zur Arbeit des Friedensdorfs finden Sie hier auf der Seite der WAZ.

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